Einen sichtbaren Beweis dafür, wie geschmackvoll eine Kapellenrenovierung durchgeführt werden kann, erhält man an dem Beispiel des schmucken Kirchleins in der Mühlgasse. Von Weitem schon leuchtet das auf eine Kugel gestellte vergoldete Doppelbalkenkreuz von der Spitze des angeschieferten Dachreiters herab. Zwei Balustersäulen stützen das weit vorgezogene Satteldach des Baues ab, dessen wuchtige Mauern aus gebrochenen Sandsteinen zusammengefügt wurden. Die fast lebensgroße Muttergottesfigur mit dreigeteilter Krone und Zepter, den rechten Fuß auf den Halbmond gestellt, dabei den Jesusknaben auf dem linken Arm tragend, ist eine Bildhauerarbeit aus dem 18. Jahrhundert. Die stehende Figur ruht auf einem konkaven Sandsteinsockel, dessen Kanten von reliefierten Akanthusblättern überdeckt sind. Ein grobmaschiges, in das stichbogige Portal eingefügte Eisengitter soll die gefaßte Sandsteinfigur vor Diebstahl bewahren.
Die Kapelle wurde um das Jahr 1930 in ihrer heutigen Form für eine baufällige Holzkapelle erbaut. Die Statue stand bereits in der Holzkapelle.